Gemeinsam dem Frieden dienen

11. Januar 2017 | Erklärungen - (Keine Kommentare)

Neujahrsbotschaft des Interreligiösen Forums Hamburg

Zum neuen Jahr wünschen wir allen Menschen in Hamburg, Deutschland und weltweit Glück und Segen. Möge der Friede in die Herzen einziehen und mögen wir Erfüllung finden in der Liebe und Hilfsbereitschaft gegenüber allen Menschen.

Als Vertreter der großen Weltreligionen in Hamburg haben wir eine besondere Verantwortung, für ein friedliches Zusammenleben einzutreten. Dazu wollen wir 2017 mit dieser Erklärung erneut aufrufen.

  • Wir leben in einer Zeit, in der Terror und Kriege zunehmen. Viel zu viele Menschen sind 2016 und auch schon in den ersten Tagen des neuen Jahres durch Anschläge ums Leben gekommen – in den Ländern des Nahen und Mittleren Ostens, aber auch in Deutschland und in Europa. Oft berufen die Gewalttäter sich auf die Religion.
     

    Demgegenüber sagen wir: Der Kern unseres Glaubens ist Förderung und Schutz des Lebens und nicht seine Zerstörung. Jede Religion will zum Frieden führen und nicht zur Gewalt. Wir wissen, dass die große Mehrheit der religiösen Menschen in dieser Stadt das genauso sieht. Wer Hass und Gewalt propagiert, hat keinen Platz in unseren Gemeinden. Wir selbst wollen nicht müde werden, immer wieder zum Frieden aufzurufen, zu beten und aktiv für ihn einzutreten.

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  • Wir leben in einer Zeit, in der neben einer Stärkung von interreligiöser Verständigung die Intoleranz wächst. Es sinkt die Bereitschaft, sich mit Menschen anderer Auffassung, anderen Glaubens oder anderer Herkunft zu verständigen oder friedlich auseinanderzusetzen. Es gibt immer mehr Äußerungen, die von mangelndem Respekt anderen Religionen gegenüber zeugen. Bisweilen kommt es auch hier in Hamburg zu verbalen oder sogar tätlichen Angriffen auf Menschen, die religiösen Minderheiten angehören.
     

    Demgegenüber sagen wir: Jeder Mensch hat das Recht darauf, seine Meinung zu äußern, seinen Glauben zu leben, seine Religion zu wechseln oder ganz ohne Glauben zu leben. Dabei ist es wichtig, andere Religionen und Weltanschauungen zu achten sowie andere religiöse und weltanschauliche Positionen zu respektieren, und dabei auch die Rechte religiöser Minderheiten zu schützen. Wir werden nicht aufhören, für die Freiheit des Glaubens und des Gewissens und für den wechselseitigen Respekt zwischen Menschen verschiedener Religionen und Weltanschauungen einzutreten.

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  • Wir leben in einer Zeit der schnellen Bilder und Botschaften. Das verführt dazu, Vorurteile und Gerüchte zu verbreiten, andere Menschen oder Menschengruppen schlecht zu machen und Meinungen zu manipulieren. Populistische Parolen übertönen die differenzierte Debatte.

     

    Demgegenüber sagen wir: Nur im friedlichen Dialog, in Begegnungen und mit Argumenten können Probleme gelöst und Vorurteile abgebaut werden. Wer andere Menschen pauschal verunglimpft, wird immer ein Klima der Angst und Gewalt befördern. Wir wollen im friedlichen Miteinander in dieser Stadt leben und unsere Kinder weiterhin im Geist dieser hanseatischen Toleranz und aktiver Nächstenliebe erziehen.

Hamburg, im Januar 2017

Interreligiöses Forum Hamburg

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