Nachruf auf Roland Zimmel

6. September 2018 | Bahá’í | Interna - (Keine Kommentare)

Das Interreligiöse Forum Hamburg gedenkt eines Freundes und Kollegen: Roland Zimmel. Er war Gründungsmitglied und langjähriger Vertreter der Bahá’í Gemeinschaft im IFH, wo er außerordentlich geschätzt wurde. Für einige Jahre stand er dem IFH auch als Vorsitzender zur Verfügung und war in dieser Zeit und danach immer sehr um Ausgleich bemüht und hat im Sinne der Bahai allen Religionen, Nationalitäten und Geschlechtern das gleiche Maß an Respekt entgegengebracht.

Er hat sich im besonderen Maße für den Erhalt und Ausbau der Kontakte und Projekte innerhalb des Interreligiösen Forums verdient gemacht. Seine überaus freundliche und weise Art war uns allen immer ein Vorbild. Wir werden Roland Zimmel in unserem Kreis sehr vermissen. Unsere Gedanken sind bei seiner Glaubensgemeinschaft und vor allem auch bei seiner Familie.

Das Interreligiöse Forum Hamburg

Neuer Vorstand für Interreligiöses Forum Hamburg

21. Dezember 2017 | Interna - (Keine Kommentare)

Hamburg. Das Interreligiöse Forum Hamburg hat auf seiner jüngsten Sitzung am Mittwochabend (20. Dezember) turnusgemäß einen neuen Vorstand gewählt. Zur Vorsitzenden wurde erneut die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs (Evangelisch‐Lutherische Kirche in Norddeutschland) gewählt, die das Interreligiöse Forum seit 2015 leitet. Ihre Stellvertreter sind Mustafa Yoldas (Schura – Rat der islamischen Gemeinschaften in Hamburg) und Landesrabbiner Shlomo Bistritzky (Jüdische Gemeinde in Hamburg).

Bischöfin Fehrs sagte auf der Sitzung, die im jüdischen Gemeindezentrum stattfand: „Das friedliche Miteinander der Religionen ist eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit. Ich bin froh, dass wir in Hamburg so gut zusammenarbeiten. Wir sind verschieden, aber vereint in dem Willen, gemeinsam für das Wohl der Stadt zu wirken.“

Das Interreligiöse Forum Hamburg wurde zur Jahrtausendwende 2000 gegründet. Es wirken führende Vertreter folgender Religionsgemeinschaften und Institutionen mit: Alevitische Gemeinde, Bahà’i‐Gemeinden Hamburg, Buddhistische Religionsgemeinschaft Hamburg, Katholische Kirche ‐
Erzbistum Hamburg, Evangelisch‐Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), Hindus und Zentralrat der Inder, Jüdische Gemeinde in Hamburg, Schura – Rat der islamischen Gemeinschaften in Hamburg sowie die Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg.

Interview mit Sung-Yon Lee, neues Mitglied des Interreligiösen Forums Hamburg

15. Juni 2016 | Buddhisten | Interna - (Keine Kommentare)

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  1. Frau Sung-Yon Lee, Sie sind ein neues Mitglied des Interreligiösen Forums. Erzählen Sie uns etwas über Ihren Hintergrund?

 

Ich bin in einer katholischen Familie in Korea aufgewachsen. 1963, nach dem Tod meiner damals vierjährigen Schwester hat sich meine Großmutter väterlicherseits, die mit uns wohnte und mich gelegentlich zum buddhistischen Tempel mitgenommen hatte, katholisch taufen lassen und danach nacheinander alle unserer Familienmitglieder. Ich glaube, dass die Not-Taufe meiner Schwester nur Sekunden vor ihrem Tod uns zutiefst geprägt hat. Ich war in der katholischen Kirche sehr engagiert, besonders in der Kathedrale von Seoul, aber gleichzeitig war ich auch sehr aktiv im evangelischen Mädchen-Chor, durch den ich viele protestantische Gemeinden und Pastoren kennen gelernt habe.

Auch die Jugend-Bewegung vom GEN und später Taizé haben mich sehr inspiriert. Meine ganze Familie war überhaupt sehr spirituell. Als ich dann nach Deutschland kam (1981), war ich bald in der katholischen Studenten-Gemeinde, wo ich auch meinen künftigen Mann kennen gelernt habe. Und ich war im engen Kontakt mit den Benediktinerinnen des Klosters Dinklage.

Schließlich bin ich zum Zen gelangt durch verschiedene Wege. Meine stärkste Inspiration war der moderne katholische Mystiker Thomas Merton, ein Trappisten-Mönch, der sich intensiv mit Taoismus und Zen auseinandergesetzt hatte. Auch einige Künstler des abstrakten Expressionismus, die vom Zen beeinflusst waren, haben mich sehr beeindruckt, so dass sich auch meine Malerei stark veränderte.

Seit dem Abschluss an der Hochschule der bildenden Künste Hamburg (1987) habe ich fast 30 Jahre lang als freischaffende Künstlerin gearbeitet, bis ich 2006 der Kontemplativen Psychologie begegnet bin. Da hat sich mein Leben noch einmal gewandelt. Ernsthaft buddhistische Meditation zu praktizieren habe ich 1992 angefangen, als mein Vater in Korea sehr schwer erkrankt war. Nun arbeite ich überwiegend als Psychotherapeutin: ich versuche, die Kunst, buddhistische Praxis und Kommunikation miteinander zu vereinen. Das macht mich sehr lebendig.

 

  1. Was hat der Interreligiöse Dialog für eine Bedeutung für Sie?

 

Wie ich bereits erzählt habe, war ich von Kindheit an mit verschiedenen Religionen in Berührung gekommen. Eine Zeitlang habe ich mich auch sehr mit dem Schamanismus beschäftigt. In jeder Religion habe ich etwas neues, kräftiges und schönes erfahren: Bereicherung. Ich fand es sehr bedauerlich, die tiefe Spaltung zwischen den Protestanten und Katholiken zu erleben und dass die Christen insgesamt andere Religionen zu wenig achten.

Gegenseitige Missachtung ist eine Verschwendung des menschlichen Potenzials und verdirbt das eigene Herz. In buddhistischen Worten gesagt: „Verblendung“, „Unwissenheit“ oder „Ignoranz“. Dies verursacht Kriege sowohl im privaten als auch im globalen Leben. Dialog ist Öffnung und die Öffnung lässt die Verblendung überwinden.

Der Gründer unserer Kwan Um Zen Schule, Zen-Meister Seung Sahn hatte in den 80ern einen Brief an den Papst Johannes Paul II geschrieben, um für den interreligiösen Dialog zu plädieren. Er schlug vor, dass der Papst alle Religionsvertreter zu einem gemeinsamen Sauna-Besuch einladen sollte. Denn in der Sauna, ohne „Religionsmantel“ sind alle einfach nur Menschen. Die Vielfalt hat er auch mit Weihnachtskeksen verglichen: Sie sehen alle unterschiedlich aus, sind aber aus dem gleichen Teig.

 

  1. Gibt es etwas, das Ihnen besonders am Herzen liegt? Möchten Sie sich für ein bestimmtes Themenfeld besonders engagieren?

 

Einerseits möchte ich mich weiter engagieren für Meditation in Stille, damit wir erfahren, dass alle Wesen voneinander bedingt sind und es kein unabhängiges „Ich“ gibt. Und überdies möchte ich besonders gerne mit Jugendlichen in Austausch gehen, aber auch mit den Eltern. Die schulische Erziehung alleine ist nicht ausreichend.

In eigener Sache: unsere neue Website.

26. Januar 2016 | Interna - (Keine Kommentare)

Nach längerer Arbeit haben wir es jetzt geschafft, endlich die IFH Website online zu stellen. Noch muss sie sich mit Leben und Inhalten füllen – aber das wird uns nicht schwerfallen. Wir bitten Sie, sich wohlwollend mit unseren Themen, Positionen und Aktionen auseinander zu setzen und gerne auch mal Ihre Meinung mitzuteilen. Wir freuen uns auf einen fruchtbaren Austausch mit der Öffentlichkeit!

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