Senatsmedaille für jüdischen Religionsvertreter Shmuel Jossifoff

29. März 2016 | Akademie der Weltreligionen - (Ein Kommentar)

Fotonachweis: Dr. Andreas Lohmann / Akademie der Weltreligionen

Fotonachweis: Dr. Andreas Lohmann / Akademie der Weltreligionen


Hamburg (epd). Shmuel „Sammy“ Jossifoff (80) ist am Dienstag für sein Engagement in interreligiösen Gesprächskreisen mit der „Medaille für treue Arbeit im Dienste des Volkes in Bronze“ der Freien und Hansestadt Hamburg ausgezeichnet worden. Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) überreichte die Medaille bei einem Empfang im Hamburger Rathaus. Bischöfin Kirsten Fehrs würdigte Jossifoff als „Mitbegründer des interreligiösen Dialogs“ in der Hansestadt.

„Ich danke Sammy Jossifoff für seine Klarheit, seine gewinnende Hartnäckigkeit und seinen Witz“, sagte Fehrs, die auch Vorsitzende des Interreligiösen Forums Hamburg (IFH) ist. Jossifoff habe „viele motiviert, am Dialog teilzunehmen und sich dieser Toleranzübung ganz bewusst auszusetzen“, fügte die Bischöfin hinzu.

Jossifoff war als Vertreter des Judentums im Jahr 2000 Gründungsmitglied des Interreligiösen Forums Hamburg. Erst 2015 wurde er in dieser Funktion von Landesrabbiner Shlomo Bistritzky abgelöst. Jossifoff gehört außerdem dem Vorstand der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Hamburg an und hat auch den bundesweit einmaligen „Religionsunterricht für Alle“ in der Hansestadt mitentwickelt. Im Expertenkreis der Akademie der Weltreligionen arbeitet er ebenfalls mit.

Jossifoff, dessen Vater bis 1933 als Zahnarzt in Hamburg tätig war, wuchs in Israel auf und ging 1961 nach Hamburg, wo er Wirtschaftswissenschaften studierte. Seit den 1970er Jahren engagiert er sich im Dialog der Religionen.

Im Interreligiösen Forum Hamburg wirken führende Repräsentanten von acht Religionsgemeinschaften mit. Vertreten sind die Alevitische Gemeinde, die Bahai-Gemeinden Hamburg, die Buddhisten, das Erzbistum Hamburg, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland, die Hindus und Zentralrat der Inder, die Jüdische Gemeinde Hamburg und die Schura – Rat der islamischen Gemeinschaften in Hamburg. Den Vorstand bilden derzeit Bischöfin Kirsten Fehrs, Weihbischof Hans-Jochen Jaschke und Mustafa Yoldas (Schura). Quelle.

Erklärung zu den Terroranschlägen in Paris

11. Dezember 2015 | Akademie der Weltreligionen | Erklärungen - (Keine Kommentare)

Wir verurteilen die Terroranschläge in Paris als abscheuliche Tat. Sie sind ein Verbrechen gegen die Menschheit und sind durch nichts zu rechtfertigen: Weder mit dem Krieg in Syrien noch gar mit religiösen Gründen. Wir gedenken der vielen Opfer in Paris und teilen die Trauer der Angehörigen und aller Franzosen.

Die Anschläge in Paris werden vieles in Frankreich, Deutschland, Europa und der Welt verändern. Angst und Sicherheitswünsche werden steigen und hierauf hat die Politik zu reagieren. Wir hoffen gleichzeitig, dass demgegenüber die notwendige Solidarität in unseren Gesellschaften, die gegenwärtig besonders den Flüchtlingen gilt, nicht untergraben wird.
Der Terror des sog. „Islamischen Staates“ beruht auf einer brutalen und menschenverachtenden Ideologie, die kein Recht hat, sich auf den Islam zu berufen. Wir verstehen die Flüchtlinge, die genau vor diesem Terror zu uns nach Europa geflohen sind und empfinden mit ihnen. Wir sind gemeinsam betroffen.

Es ist mehr denn je notwendig, dass sich Menschen in unserer Gesellschaft mit und trotz ihrer kulturellen und religiösen Unterschiede wechselseitig verbunden fühlen und sich gegen Hass und Terror richten. Grade in einer Zeit, in der die Menschlichkeit von einigen mit Füssen getreten wird, müssen wir umso mehr darauf achten, dass statt einer Sackgasse von Hass der Weg einer Verständigung aller Menschen mit ihren unterschiedlichen Kulturen und Religionen fortgesetzt wird. Hieran arbeiten wir als Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg auf dem Gebiet der Verständigung und des Respekts zwischen Menschen unterschiedlicher Religionen und Weltanschauungen. Wir werden diese Arbeit in unserer Forschung, Lehre und Öffentlichkeitsarbeit angesichts der Terroranschläge in Paris umso entschiedener fortsetzen.

Im Namen der Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg und ihres Leitungsgremiums mit Prof. Dr. Katajun Amirpur, Prof. Dr. Ursula Neumann, Prof. Dr. Ulrich Dehn, Dr. Anna Körs und Jun.-Prof. Dr. Handan Aksünger

Prof. Dr. Wolfram Weiße
(Direktor der Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg)

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