30. Oktober 2023 | Erklärungen - (Keine Kommentare)
Das Interreligiöse Forum Hamburg nimmt zur Situation im Nahen Osten Stellung und ruft auf zur Besonnenheit für ein friedliches Miteinander in unserer Stadt:
Als Mitglieder des Interreligiösen Forums Hamburg, sind wir erschüttert und zutiefst traurig über die furchtbaren Ereignisse in Israel und Palästina. Wir verurteilen den terroristischen Angriff der Hamas vom 7. Oktober, der die Ermordung und Entführung von israelischen Zivilisten mit sich brachte, aufs Schärfste und fordern eine sofortige Freilassung aller Geiseln. Wir setzen uns dafür ein, dass Jüdinnen und Juden in unserer Stadt nicht um ihre Sicherheit Sorge tragen müssen und tolerieren keine Bedrohung und Hetze gegen sie.
Als gläubige Menschen stellen wir den Schutz des Lebens und den Frieden allem voran und sind zutiefst bewegt davon, dass der terroristische Angriff Auslöser war für großes humanitäres Leid in der palästinensischen Zivilbevölkerung. Wir sind äußerst besorgt, dass der lang ersehnte Frieden zwischen dem israelischen und dem palästinensischen Volk durch diesen neuen Krieg in immer weitere Ferne rückt. Nicht nur für die israelische Zivilbevölkerung, sondern vor allem für die palästinensische Zivilbevölkerung bringt dieser Krieg Trauer und Verlust von Menschenleben, und ein Ende des gewaltsamen Sterbens ist nicht in Sicht. Unsere Gedanken und Gebete sind bei allen Kindern, Frauen und Männern, die unschuldig Opfer von Hass und Gewalt geworden sind.
Als Vertreterinnen und Vertreter der Hamburger Religionsgemeinschaften sehen wir uns in der Verantwortung den Zusammenhalt in unserer Stadtgesellschaft, insbesondere in schweren Zeiten der emotionalen Betroffenheit, zu stärken und Botschaften des Friedens, der Hoffnung und des Trostes auszusprechen. Wir rufen auf zu Frieden und zu einer sofortigen humanitären Hilfe. Die Staatengemeinschaft muss jetzt eine Lösung finden, bei der die Existenz Israels und Palästinas in Würde gewährleistet ist, um einen nachhaltigen Frieden anzustreben. Kein Volk darf ein anderes vernichten bzw. ihm das Lebensrecht vorenthalten. Diesbezügliche Konflikte können nicht auf militärischem, sondern nur auf diplomatischem Weg gelöst werden. Jüdische und muslimische Gotteshäuser und Einrichtungen in Deutschland dürfen nicht zur Projektionsfläche dieser gewalttätigen Auseinandersetzungen werden. Wir sprechen uns für eine klare Haltung gegen Antisemitismus und Antimuslimischem Rassismus aus.
Auch viele Menschen in Hamburg bewegen die Bilder, die uns aus der Gegend erreichen, die vielen von uns als das Heilige Land gilt. Als Interreligiöses Forum Hamburg rufen wir dazu auf, bei allem Zorn und aller Trauer besonnen zu bleiben. Wir leben gemeinsam in einer vielfältigen und toleranten Stadt – als Christen, Juden, Muslime, Aleviten, Buddhisten, Hindus, Bahai und als Menschen, die anderen Religionsgemeinschaften oder gar keiner angehören. Wir bitten alle Hamburgerinnen und Hamburger, sich weiterhin mit aller Kraft gegen die Spaltung der Gesellschaft einzusetzen – in ihren Gemeinschaften, am Arbeitsplatz, in Sport- und Kulturvereinen, in den Schulen. Niemand darf wegen seiner Herkunft oder seiner Religion diskriminiert, verdächtigt oder gar angegriffen werden. Terror und brutale Gewalt dürfen nicht als normal betrachtet oder gar bejubelt werden. Lasst uns nicht müde werden, den Frieden zu suchen und für ihn zu beten. Wir werden die unruhigen Zeiten und ihre schwierigen Herausforderungen nur gemeinsam bewältigen.
Der Vorstand des Interreligiösen Forums Hamburg
Bischöfin Kirsten Fehrs, Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland
Landesrabbiner Shlomo Bistritzky, Jüdische Gemeinde Hamburg
Özlem Nas, Schura – Rat der islamischen Gemeinschaften in Hamburg e.V.
Nils Clausen, Buddhistische Religionsgemeinschaft Hamburg
Im Interreligiösen Forum Hamburg wirken folgende Religionsgemeinschaften mit:
13. März 2022 | Erklärungen - (Keine Kommentare)
Der Angriff auf die Ukraine und der Krieg in dem Land erschüttern uns zutiefst. Viele tausend Menschen wurden bisher getötet oder verwundet. Hunderttausende sind auf der Flucht. Als Hamburger Religionsgemeinschaften stehen wir zusammen im Gebet um Frieden und in der Solidarität mit den Opfern dieser Gewalt.
Wir sind der festen Überzeugung, dass die Spirale der Gewalt sofort beendet werden muss. Alle Angriffe insbesondere auf die Zivilbevölkerung sind sofort einzustellen. Unsere religiösen Traditionen lehren uns, das Leben zu achten und zu schützen. Auch glauben wir, dass der friedlichen Lösung von Konflikten unbedingt der Vorrang zu geben ist vor militärischer Gewaltanwendung. Schließlich sind wir der Überzeugung, dass ein Angriffskrieg niemals religiös gerechtfertigt werden darf.
Unsere Gedanken und unsere Gebete sind bei allen, die unter dem Krieg leiden. Wir sind zugleich inspiriert davon, dass weltweit so viele Menschen für den Frieden aufstehen und den Krieg als nicht mehr zeitgemäß ächten.
Wir beten für die Kinder, die Frauen und die Männer, die getötet und verletzt werden und die aus ihrer Heimat fliehen müssen. Wir beten für die Angehörigen der Soldaten, deren Männer, Söhne und Brüder bei den Kämpfen ums Leben kommen – die einen, weil ihre Führung sie in einen Angriffskrieg schickt, die anderen, weil sie ihre Heimat verteidigen.
Wir beten für unsere Geschwister im Glauben in der Ukraine und in Russland. Im Krieg verlieren sie alle, und die Folgen werden noch viele Jahre lang spürbar sein. Wir hoffen inständig und bitten, dass insbesondere den Religionsgemeinschaften in Russland die Kraft finden mögen, gegen den Krieg aufzustehen und für den Frieden einzutreten.
Wir beten für die Politiker und Politikerinnen in der Welt. Mögen sie zu klugen Entscheidungen kommen und in ihrem Engagement nicht nachlassen, um den Krieg zu beenden und eine globale Katastrophe abzuwenden. Mögen sie die Weisheit besitzen, einen gerechten und nachhaltigen Weg zum Frieden zu finden.
Lasst uns hier in Hamburg nicht nachlassen, für den Frieden zu beten und für ihn auf die Straße zu gehen. Lasst uns gemeinsam humanitäre Hilfe leisten für die Menschen im Kriegsgebiet und für diejenigen, die als Flüchtlinge in unsere Stadt kommen.
Als ein Zeichen rufen wir dazu auf, sich an der Kundgebung für den Frieden am Sonntag, 13. März 2022, zu beteiligen. Sie beginnt um 13.00 Uhr am Jungfernstieg.
Im Interreligiösen Forum Hamburg arbeiten folgender Religionsgemeinschaften mit:
Alevitische Gemeinde, Bahà’i-Gemeinden Hamburg, Buddhistische Religionsgemeinschaft Hamburg, Erzbistum Hamburg, Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), Hindus und Zentralrat der Inder, Jüdische Gemeinde Hamburg, Schura – Rat der islamischen Gemeinschaften in Hamburg.
17. Januar 2022 | Erklärungen - (Keine Kommentare)
Wir sehen mit Sorge, dass sich immer noch zu wenige Menschen gegen das SARS-CoV-2-Virus impfen lassen. Die weltweite Pandemie ist aber nur in den Griff zu bekommen, wenn sich möglichst viele Menschen impfen lassen – anderenfalls droht eine Überlastung der Krankenhäuser und insbesondere der Intensivstationen. Die dort tätigen Menschen arbeiten schon jetzt oft am Rande ihrer Kräfte.
In allen Religionen spielen der Schutz des Lebens und die Verantwortung für Schwächere eine große Rolle. Als Hamburger Religionsgemeinschaften rufen wir alle Menschen in dieser Stadt auf: Lasst euch bitte impfen! Ihr schützt damit euch selbst vor einer schweren Erkrankung, und ihr schützt eure Mitmenschen, gerade die Älteren und Vorerkrankten, weil ihr die Ressourcen des Gesundheitswesens schont.
Zugleich nehmen wir wahr, dass es Menschen gibt, die Sorgen und Ängste vor einer Impfung haben. Ihnen sagen wir: Verlasst euch nicht auf unbestätigte Gerüchte in sozialen Medien, hinterfragt die Verschwörungstheorien, distanziert euch von Pandemieleugnern und Rechtsradikalen. Stattdessen bitten wir euch: Lasst euch beraten durch Ärztinnen und Ärzte, informiert euch aus seriösen wissenschaftlichen Quellen.
Eine sehr große Mehrheit in unserer Stadt ist verantwortungsbewusst und lässt sich impfen. Viele helfen dabei mit. Wir rufen unsere Mitglieder zur Impfung auf, und es gibt auch zahlreiche Impfaktionen, zum Beispiel in Kirchengemeinden, Moscheegemeinden oder in Cem-Häusern. Aber es reicht noch nicht! Wenn wir als Gesellschaft wieder zurück wollen zu Begegnung und Gemeinschaft, zu unbeschwertem Unterricht und zu sicheren Pflegeheimen, dann braucht es noch mehr Entscheidungen für die Impfung. Nur gemeinsam kommen wir aus dieser Pandemie heraus. Als Interreligiöses Forum Hamburg möchten wir daher allen Hamburgerinnen und Hamburgern ans Herz legen, sich impfen zu lassen, um sich selbst und andere zu schützen.
Das Interreligiöse Forum Hamburg
5. Oktober 2020 | Erklärungen - (Keine Kommentare)
Zu der antisemitischen Attacke vor der Synagoge der Jüdischen Gemeinde Hamburg am 4. Oktober 2020 erklärt die Vorsitzende des Interreligiösen Forums Hamburg, Bischöfin Kirsten Fehrs:
„Als Interreligiöses Forum Hamburg verurteilen wir den antisemitischen Angriff vor der Hamburger Synagoge auf das Schärfste. Fast ein Jahr nach dem Anschlag von Halle zeigt die Tat, wie verbreitet und wie gefährlich der Antisemitismus weiterhin ist. Als Hamburger Religionsgemeinschaften sagen wir: In Gedanken und Gebeten sind wir bei unseren jüdischen Geschwistern. Wir stehen zusammen gegen Antisemitismus und jede Form von Hassverbrechen.“
Zum Vorstand des Interreligiösen Forums Hamburg gehören neben Bischöfin Kirsten Fehrs (Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland) auch Özlem Nas (Schura Hamburg), Landesrabbiner Shlomo Bistritzky (Jüdische Gemeinde Hamburg) und Nils Clausen (Buddhistische Religionsgemeinschaft Hamburg).
Im Interreligiösen Forum Hamburg wirken folgende Religionsgemeinschaften und Institutionen mit: Alevitische Gemeinde, Bahà’i-Gemeinden Hamburg, Buddhistische Religionsgemeinschaft Hamburg, Katholische Kirche – Erzbistum Hamburg, Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), Hindus und Zentralrat der Inder, Jüdische Gemeinde Hamburg, Schura – Rat der islamischen Gemeinschaften in Hamburg sowie die Akademie der Weltreligionen.
6. April 2020 | Erklärungen - (Keine Kommentare)
Hamburg. Mit einer Hoffnungsbotschaft per Video wendet sich der Vorstand des Interreligiösen Forums Hamburg (IFH) an die Einwohnerinnen und Einwohner der Hansestadt. „Wir stehen zusammen, als Stadtgesellschaft und als Religionsgemeinschaften. Bleibt behütet! Das ist unser großer Wunsch. Und auch wenn wir in diesen Wochen auf Abstand bleiben, so sind wir einander im Herzen nah. Und diese Verbundenheit wird bleiben“, sagt die evangelische Bischöfin Kirsten Fehrs, Vorsitzende des Interreligiösen Forums.
Landesrabbiner Shlomo Bistritzky von der Jüdischen Gemeinde Hamburg ergänzt: „Wir rufen alle Hamburgerinnen und Hamburger dazu auf, die Regeln zu beachten: Hände waschen, Abstand halten – und trotzdem freundlich und geduldig bleiben. Ich bin sicher: Gemeinsam können wir die Krankheit besiegen!“
Özlem Nas vom Vorstand der Schura – Rat der Islamischen Gemeinschaften in Hamburg sagt: „Wir und unsere Gemeinden sind da, um euch zu unterstützen: Mit Trost und Seelsorge, mit Nachbarschaftshilfe und digitalen Angeboten. Wir beten für euch und für unsere Stadt!“
Nils Clausen vom Vorstand der Buddhistischen Religionsgemeinschaft Hamburg betont: „Wir danken allen, ohne die in diesen Zeiten gar nichts geht: Den Krankenpflegern und Ärztinnen, den Kassiererinnen und Polizisten, den Politikern und Wissenschaftlern. Danke für den großartigen Einsatz!“
Im Interreligiösen Forum Hamburg wirken folgende Religionsgemeinschaften und Institutionen mit: Alevitische Gemeinde, Bahà’i-Gemeinden Hamburg, Buddhistische Religionsgemeinschaft Hamburg, Katholische Kirche – Erzbistum Hamburg, Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), Hindus und Zentralrat der Inder, Jüdische Gemeinde Hamburg, Schura – Rat der islamischen Gemeinschaften in Hamburg sowie die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Hamburg (ACKH).
Anlass der Hoffnungsbotschaft ist die Corona-Krise. Um die Verbreitung des Virus einzudämmen, haben auch Hamburgs Religionsgemeinschaften ihre Aktivitäten stark eingeschränkt. Im April sind davon wichtige religiöse Fest- bzw. Fastenzeiten betroffen: Ostern, Pessach und der Ramadan. Derzeit versuchen alle Religionsgemeinschaften, ihre Mitglieder wenigstens per Video an Gebeten, Gottesdiensten oder Meditationen teilhaben zu lassen.
21. Oktober 2019 | Erklärungen - (Keine Kommentare)
Mit Entsetzen und Empörung haben wir erfahren, dass es auf ein ehemaliges und geschätztes Mitglied des IFH einen Anschlag gegeben hat. Am Freitag, dem 11. Oktober, drang ein vermummter Mann in die Arztpraxis von Mustafa Yoldas ein und verschüttete dort Buttersäure. Mehrere Menschen erlitten Atemwegsreizungen und mussten vom Rettungsdienst versorgt werden. Der Täter konnte fliehen und wird jetzt von der Polizei gesucht.
Mustafa Yoldas war 20 Jahre lang Vorsitzender der Schura Hamburg und langjähriges Mitglied im Interreligiösen Forum Hamburg. Dort hat er sich immer sehr aktiv für den Dialog der Religionen und Kulturen eingesetzt und an vielen gemeinsamen Projekten und Auftritten mitgewirkt. Was auch immer die Motive des Täters waren, ist ein solcher Angriff kriminell und in keinster Weise hinnehmbar. Er ist Ausdruck einer leider feststellbaren Verrohung und Enthemmung in unserer Gesellschaft. Das Interreligiöse Forum Hamburg sichert seinem ehemaligen Mitglied Mustafa Yoldas in dieser Angelegenheit seine volle Solidarität und Unterstützung zu.
20. Oktober 2019 | Erklärungen - (Keine Kommentare)
Der schreckliche Anschlag auf die Synagoge und die folgende Ermordung zweier Menschen in Halle haben uns alle entsetzt. Ausgerechnet an Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag, versuchte ein hasserfüllter und mutmaßlich rechtsextremistischer Mann, in die Synagoge einzudringen und dort ein Massaker anzurichten. Hätte die verschlossene Tür ihn nicht gehindert, hätte er ohne Zweifel seinen Plan umgesetzt. Die Gemeindemitglieder, die nicht nur einem zunehmenden alltäglichen Antisemitismus ausgesetzt sind, mussten jetzt diese lebensbedrohliche und traumatisierende Situation miterleben. Wir stehen an der Seite unserer jüdischen Schwestern und Brüder. Wir trauern auch um die beiden Todesopfer und schließen sie und ihre Angehörigen in unsere Gedanken und Gebete ein.
Dies war nicht nur ein Anschlag auf unsere jüdischen Bürger, sondern auch auf alle anderen Mitglieder unserer Gesellschaft – egal welchen Glaubens oder welcher Lebenseinstellung. Taten wie diese haben zum Ziel, die Grundlagen unseres Zusammenlebens zu zerstören. Deshalb müssen alle demokratischen Kräfte zusammenstehen, um den Kampf gegen Terror, Extremismus und Rassismus aufzunehmen. Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, auch in ihrem Umfeld dafür zu sorgen, dass Solidarität, Respekt und Verantwortung gelebt werden, statt Populismus, Hass und Ausgrenzung.
Da für viele dieser Taten „religiöse“ Gründe angeführt werden, tragen die Religionsgemeinschaften in unserer Gesellschaft eine besondere Verantwortung, diesem Missbrauch entschieden entgegenzutreten. Das sehen auch die im Interreligiösen Forum Hamburg vertretenen Religionsgemeinschaften so und werden ihre Bemühungen um Verständigung, friedliche Begegnung und freundschaftliches Handeln verstärken.
26. Juni 2019 | Juden | Erklärungen - (Keine Kommentare)
Vergangenen Donnerstag, am 20. Juni, erlebten Eliezer Noe, Vorstandsmitglied der Jüdische Gemeinde Hamburg, und ich einen Vorfall vor dem Rathaus unserer Stadt. Ein Mann bespuckte, beleidigte und bedrohte mich. Ein antisemitischer Vorfall. Kein Einzelfall in Deutschland. In derselben Woche wurde Rabbiner Chaim Barkahn in der Nähe des Gemeindezentrums Düsseldorf Opfer von Bedrohungen und Beschimpfungen. Weitere Straftaten gegen jüdische Geistliche oder äußerlich erkennbare Juden wie u.a. in Berlin sind bereits bekannte Wirklichkeit in Deutschland.
Ich bin dankbar für die zahlreichen Schreiben und die Solidaritätsbekundungen Hamburger BürgerInnen, meiner KollegInnen anderer Religionsgemeinschaften und aus der politischen Vertretung unserer Stadt. Ich will kein Opfer sein. Ich verstehe diesen Vorfall als Anlass, um für Toleranz und Respekt im Umgang mit allen Religionen aufzurufen. Daher begrüße ich die Initiative Hamburger BürgerInnen „Wir sind Hamburg. Gegen Antisemitismus. Gegen Diskriminierung“. Die Initiatoren rufen mit fb.me/WirsindHH in den sozialen Medien bei Facebook HamburgerInnen auf gegen jede Form von Antisemitismus und Diskriminierung einzutreten. Das ist meine Antwort auf den antisemitischen Vorfall.
Die Initiative „Wir sind Hamburg. Gegen Antisemitismus. Gegen Diskriminierung.“ wird am Donnerstag, den 27. Juni, um 16:00 Uhr, vor dem Rathaus eine Veranstaltung organisieren. Genau 7 Tage nach dem antisemitischen Vorfall werden an genau derselben Stelle u.a. der 1. Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher und ich als Redner teilnehmen. Wir wollen zeigen, dass Hamburg eine weltoffene Stadt ist, in der Antisemitismus und Diskriminierung keinen Platz finden. Machen Sie mit. Unterstützen wir die Initiative „Wir sind Hamburg. Gegen Antisemitismus. Gegen Diskriminierung.“
Initiative Wir sind Hamburg. Gegen Antisemitismus. Gegen Diskriminierung.
Wir sind Hamburgerinnen und Hamburger. Wir sind weltoffen. Wir sind eine Gemeinschaft. Wir verteidigen Freiheit, Gerechtigkeit und Anstand in unserer Stadt.
Vergangenen Donnerstag wurde der Rabbiner Shlomo Bistritzky vor unserem Rathaus bespuckt, beleidigt und bedroht. Und, seit Jahren steigt die Zahl der Straftaten gegen jüdische BürgerInnen. Seit Jahren steigt die Zahl der rassistisch motivierten Straftaten. Das akzeptieren wir nicht. Mit der Aktion „Was siehst Du“ zeigen wir, Rabbiner Bistritzky ist Mitglied unserer Gemeinschaft, der Angriff auf ihn war ein Angriff auf uns. Wir wollen zeigen, dass die Mehrheit in Hamburg anders ist. Wir sind die Mehrheit. Wir sind Hamburg.
Kontakt:
Daniel Sheffer, Sprecher der Initiative
Dorotheenstr. 59, 22301 Hamburg
Email: danielsheffer@yahoo.com
28. März 2019 | Erklärungen - (Keine Kommentare)
Mit Sorge beobachten die Mitglieder des Interreligiösen Forums Hamburg zunehmenden Rassismus und Intoleranz in unserer Gesellschaft. Der Anschlag auf Muslime in Neuseeland, die Morde des NSU, Aufmärsche von Neonazis in deutschen Städten, antisemitische Hetze und Übergriffe, Schändungen von Friedhöfen und sakralen Orten, sowie eine starke Zunahme von unerträglichen Hassbotschaften im Internet geben Anlass zur Sorge.
All dies gefährdet den Zusammenhalt und das friedliche Miteinander der Menschen und Glaubensgemeinschaften in unserer Gesellschaft. Nationalismus und religiöse Intoleranz vertiefen die Gräben zwischen gesellschaftlichen Gruppen. Das fördert Ängste, Spannungen, gegenseitiges Misstrauen und gefährdet die Integration zugewanderter Menschen.
Das Interreligiöse Forum Hamburg ruft dazu auf, sich diesen Tendenzen zu widersetzen. Ein engagierter interkultureller und interreligiöser Austausch ist wichtiger denn je. Aber auch in allen anderen gesellschaftlichen Bereichen muss ein toleranter und auf gegenseitigem Respekt basierender Umgang dazu beitragen, die Verbundenheit zu stärken. Wenn wir alle dazu beitragen, dann müssen wir nationalistische Feindbilder und fremdenfeindliche Propaganda nicht fürchten.
6. September 2018 | Bahá’í | Interna - (Keine Kommentare)
Das Interreligiöse Forum Hamburg gedenkt eines Freundes und Kollegen: Roland Zimmel. Er war Gründungsmitglied und langjähriger Vertreter der Bahá’í Gemeinschaft im IFH, wo er außerordentlich geschätzt wurde. Für einige Jahre stand er dem IFH auch als Vorsitzender zur Verfügung und war in dieser Zeit und danach immer sehr um Ausgleich bemüht und hat im Sinne der Bahai allen Religionen, Nationalitäten und Geschlechtern das gleiche Maß an Respekt entgegengebracht.
Er hat sich im besonderen Maße für den Erhalt und Ausbau der Kontakte und Projekte innerhalb des Interreligiösen Forums verdient gemacht. Seine überaus freundliche und weise Art war uns allen immer ein Vorbild. Wir werden Roland Zimmel in unserem Kreis sehr vermissen. Unsere Gedanken sind bei seiner Glaubensgemeinschaft und vor allem auch bei seiner Familie.
Das Interreligiöse Forum Hamburg